Chäppäli in der Käppelimatt

Informationen aus: Wegzeichen in Giswil. Feldkapellen, Kapellchen, Bildstöcklein

Text: Albert Imfeld

 

 

Das meist übersehene «Chäppäli» oberhalb der Käserei Untergass, ein zu wenig beachtetes Kleinod

 

Angaben zum Bau

 

Erbaut                        Keine Angaben

Erbauer/Stifter        unbekannt

Besitzer                     Familie Meier-Durrer, Käppelimatt 

                                     Ab 2007 Bruno und Rita Kathriner-Enz

 

 

 

 

 

Geschichte des Bildhäuschens

 

Niemand von den befragten Personen in Giswil konnte mir Angaben zu diesem «Chäppäli» machen, nicht einmal die Eigentümer. Einzige Quelle bildet die 1925 verfasste, aber nicht veröffentliche Schrift von Josef Schäli: «Bildhäuschen, Weg- und Feldkreuze zu Giswil».  Hier lesen wir: «Im Heimwesen 'Käppeli' nördlich gegen Hofbach steht das grösste von den Bildhäuschen in Giswil, das 'Käppeli' genannt. Der Inhalt war ebenfalls ein sog. Vesperbild wie bei der alten Kirche, nur etwas grösser. Einige alte Votivtafeln und Segenswünsche waren seine weitere Zierde. Es war nicht abgeschlossen. Der Ursprung dieses Heiligtums fällt total ins Dunkle zurück.

 

...

 

Vom Käppeli wissen wir nur so viel, dass es ein Lokalheiligtum von Giswil war. Vor Trockenlegung von Scheiben- und Aaried war in Giswil das lästige Wechselfieber heimisch. Das währte 7 Wochen. Bald zu kalt bald zu warm nirgends recht wohl war die Signatur dieses Leidens. Das viele Sumpfland in Giswil brachte dieses Wechselfieber, im Volk das Frieren genannt, mit sich. Verschont wurde keiner, der sich nur ein paar Wochen in Giswil aufhielt. In dieser Zeit pilgerte man zum Hofbachkäppeli, um vom Wechselfieber befreit zu werden.

 

(Hinweis: Wer mehr über das Chäppäli oder andere Wegzeichen erfahren möchte, dem sei das Büchlein „Wegzeichen in Giswil“ herzlich empfohlen.)

  

Pietà restauriert im Jahre 2019 / 2020
Pietà restauriert im Jahre 2019 / 2020

 

 

 

 

 

 

 Im Jahre 1955 erwarb Werner Durrer das Heimwesen Käppelimatt von seinem Bruder. Das «Chäppäli» gehört also zum Grundstück und ist in Privatbesitz. Die Pietà erwarb Werner Durrer von einem Holzbildhauer in Kerns und stellte sie in die Nische. Das «Chäppäli»-Dach wurde etwa um 1995 erneuert.

Das Chäppäli im Jahre 1943  (Foto ab Dia aus der Sammlung Meinrad Burch-Corrodi, Sarnen)
Das Chäppäli im Jahre 1943 (Foto ab Dia aus der Sammlung Meinrad Burch-Corrodi, Sarnen)

Ergänzungen im Februar 2020

 

Leonie Enz, ehemals Bord, Giswil, erinnert sich, dass im Chäppäli in der Chäppälimatt früher ein Muttergottesbild war. Und weiter weiss sie, dass dort einmal alles überschwemmt war, nur rings um das Chäppäli nicht. Das muss also schon ein spezieller Ort sein. (Information von Klara Spichtig-Abächerli, Schwand, Giswil am 9.5.2003).

 

Im Foto von Meinrad Burch-Corrodi erkennt man, dass im Innern ein Bild aufgehängt ist. Das Sujet selber ist nicht definierbar.

 

2019/2020: Die Pietà ist aus Lindenholz geschnitzt. Sie fiel der Witterung zum Opfer und brach auseinander. Die Eigentümer-Familie liess sie reparieren und auffrischen.

 

 

 

Quellen:

Historisches Lexikon der Schweiz

Allmendverordnung der Korporation Giswil

Text 14.05.2020 Albert Imfeld