Verschwundene Gasthäuser

Die älteste bekannte Wirtschaft in Giswil gehörte 1478 Hans Künegger, dem Mitverschwörer im Amstaldenhandel. Das Gasthaus war ein Vorgängerbau des heutigen Wohnhauses Nageldach unterhalb der heutigen Wirtschaft Grossteil (früher Wirtschaft zum Hirzen). In Giswil starb am 17. Dez. 1637 Weibel Berchtold Niklaus, der Pfarrer vermerkte im Sterbebuch „Wirt allhier während langer Zeit“. Wo Berchtold gewirtet hat ist nicht bekannt. Ebenfalls bereits im 16. Jahrhundert wurde in der Wirtschaft Rudenz, im Volksmund „Dreckgasse“ genannt, gewirtet. Weil die Kaplanei- und Helfereipfrund mager bestückt waren, hatten diese beiden geistlichen Herren das Recht zur Aufbesserung ihres Einkommens eine Wirtschaft zu führen. Kaplan Balthasar Bieler transferierte das Wirtschaftsrecht von der Kaplanei auf sein Elternhaus in der Spechtsbrenden, das Rössli  (Bild).  Neben der Kaplanei Grossteil hatte auch der Helfer das Recht für eine sogenannte Kaplaneiwirtschaft. So war in der Helferei in Rudenz eine Wirtschaft, die aber vermutlich nur sporadisch geöffnet war. Im Hinterrudenz war die Wirtschaft zur Rose im Hause von Halter Hans ehemals Futtermühle. Der glücklose Josef Müller, Gemeinderat und Kantonsrat machte 1881 auf der Rose Konkurs und wanderte nach Südamerika aus. Die Wirtschaft zum Rosenberg war im Kleinteil, später wurde das Haus als Postbüro genutzt, heute steht auf diesem Platz das Alpenröösli. In der Nähe der heutigen Drogerie Büchler befand sich die Wirtschaft zum Posthorn. Daneben gab es aber noch Cafewirtschaften die keine oder eine eingeschränkte Bewilligung zum Alkoholausschank hatten. Eine befand sich im heutigen Mühlemattli und wurde zum Mühlesteg oder zur Brück genannt. Die Cafewirtschaft im Grossteil, das Schäfli befand sich im Tschachen, oberhalb der Kirche am Tschachenbächli.