Die Goldgräber

In einem Frühsommer der 1840er Jahre, in einer Zeit als die Menschen noch an wundersame Kräfte glaubten, hat sich eine Geschichte zugetragen die, wenn nicht dieses Loch wäre, kaum jemand für möglich halten würde.Angefangen hat es damit, dass die Älpler vom hinteren Brosmatt einen etwas seltsamen Mann beobachtet hatten, der am Fusse des Giswilerstock Steine sammelte. Mal betrachtete er einen Stein etwas genauer, mal packte er sogar einen in seinen Rucksack.

 

Erst nach intensiverer Befragung, mit Unterstützung von viel Cheli und geschlagener Nidel, liess er sich erweichen, preis zugeben, was es da so interessantes mit diesen Steinen gibt. Da seien Steine darunter, die mehr Wert sind als manche Kuh auf der Weide. Sie seien doch alles Noggeln, dass sie nicht merken welche Schätze da vergraben sind. Dort am Rand der Weide sei eine etwa armdicke Goldader die bis ins Luzernische hinüber reiche. Vom Goldfieber gepackt, beschlossen sie die Alparbeit etwas kürzer zu halten und dafür gescheiter nach dieser Goldader zu graben. Tag um Tag hatten sie gegraben und noch immer wollte kein Gold zum Vorschein kommen. Den Mann konnten sie nicht mehr fragen, wie tief es noch zu graben ist, der musste ganz plötzlich dringend abreisen. Den Brosmattälplern blieb also nichts anderes übrig als weiter zu graben, wollten sie den Goldschatz noch in diesem Jahr heben.

Unglücklicherweise erfuhr trotz aller Geheimhaltung der Giswiler Pfarrer von der Goldgräberei. Der Pfarrer verbot ihnen, unter Androhung von Fegefeuer und Höllenstrafen, weiter zu graben. So mussten sie die Grabungen einstellen und den Goldschatz lassen wo er ist. Manch Älpler reute es sein ganzes Leben lang, dass sie das Gold hatten fahren lassen müssen.

 

Das Loch, inzwischen etwas eingestürzt und von Moos bewachsen, ist heute noch zu sehen, gegraben hat schon lange niemand mehr. Deshalb führt die armdicke Goldader noch heute unentdeckt vom Fusse des Giswilerstock bis ins Luzernische.

Das Goldloch, man müsste nur etwas tiefer graben