Es gab früher wohl kaum einen Bauernhof ohne Hühnerstall. Bei hohen Temperaturen im Sommer und wenn die Hennen schon etwas ins Alter gekommen waren, trat ab und zu ein seltsames Phänomen auf. Das betreffende Huhn hat ein Ei ohne Kalkschalen gelegt. Der Grund lag meist bei einem Kalkmangel oder eingeschränkter Nahrungsaufnahme seitens des Huhns (Möglicherweise haben ältere Hühner im Sommer weniger Appetit). Wenn man sehr vorsichtig umging mit diesem schalenlosen Ei, konnte man dieses meist noch retten, aber öfters platzte die Haut des Eies. Heute kann man im Supermarkt natürlich nur noch normale Eier kaufen, deren Durchmesser sogar genormt ist.
Die Empfindlichkeit dieser Eier kommt in der alten Redewendung „Är isch empfindlicher as äs schaloses Ei“ gut zum Ausdruck. Er ist so empfindlich, wie ein Ei ohne Schale.
In der hochdeutschen Sprache spricht man von einem Windei. Auch dieser Ausdruck hat wieder Eingang in die Umgangssprache gefunden, jedoch in eine ganz andere Richtung als in Obwalden. Eine Sache, die nicht ausgereift und halbfertig ist, wird als Windei bezeichnet.