R.D. Teodulus An der Halten, Parochus
R. D. Georgius Gasser, Coatiutor, Curatus
Hr. J. F. Berchtold
Hr. Johanns Wolf, gest. 18.4.1731
Hr. Jo. Peter Degelo, gest. 14.12.1723
Hr. Jo. Peter Zingg, Säckelmeister gest. 5.2.1728
Hr. Jo. Jörg Schäli, Säckelmeister gest. 27.5.1731
Hr. Peter Anton Entz, gest. 28.5.1732
Hr. Jo. Peter Schäli, alle des Raths, 10.5.1724
Hr. Jo. Joseph Berchtold, old Kiirchenvogt
Hr. Jo. Niclaus Entz, Weibel, gest. 23.2.1728
Schütze Johann Balthasar Wolf geb. 18.11.1695 gest. ?
Im Jahre 1722 wurde in Giswil laut Überlieferung der letzte Hirsch geschossen. Das Geweih wurde auf einen Holzkopf montiert, der wiederum auf einer Holzplatte festgeschraubt ist. Auf dieser Platte sind die Namen sowie Familienwappen aller Ratsherrren, des Pfarrers, Helfers sowie Weibel festgehalten. Unten wird in einem Spruchband folgender Reim wiedergegeben:
„Diesen Hirtz hat in den Mädern
Baltzer Wolf1 gefällt, da man
1722 Jahr gezählt“
Diese Trophäe hing an der Wand des Pfarrsaales in Rudenz, der Ort wo viele Jahre lang das Siebner-Gericht tagte. Bei der letzten Renovation wurde das Geweih ins Archiv verbannt. Laut Expertenmeinung2 handelt es sich um einen ca. 5-jährigen kräftigen Rothirsch (Berghirsch) mit einem ungeraden 14-er Geweih.
Der Stanser Alois Businger beschreibt in seinem 1836 erschienenen sechsten Heft den Kanton Unterwalden.3 Unter dem Titel Säugetiere zählt er 38 Arten auf, darunter die Gämse als grösstes Tier. Seine nachfolgende Aussage klingt angesichts der heutigen Hirschbestände fast unglaublich „Selten sind ein verirrter Bär, Ursus arctos, ein verlaufener Wolf, Canis lupus, oder ein Luchs, Felis lynx. Dass Hirsche, Rehe und Steinböcke ehemals im Lande waren, ist mehr Sage als Gewissheit.“ Es ist also mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass diese Tiere in Obwalden ausgestorben waren. Es dauerte viele Jahre bis der Rothirsch in Obwalden wieder heimisch wurde. Am 28. Januar 1939 berichtet der Obwaldner Volksfreund folgendes: „Giswil scheint um einen neuen, diesmal willkommenen seltenen Neubürger bereichert zu werden. Tatsächlich soll im Rohrwalde ein Hirsch gesehen worden sein. ... Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Hirsch vom Habkerntale, wo man solche ausgesetzt, den Weg nach Giswil gefunden hat.“
Noch im Jahre 1966 ist in „Die Tierwelt von Obwalden“ über den Rothirsch in Obwalden folgendes zu lesen: „Der Edelhirsch kommt nur vereinzelt, als vorübergehender Aufenthalter, im Kanton vor. Er wurde in den letzten Jahren regelmässig in Sachseln, im kleinen Melchtal und in Lungern beobachtet.“ Im Februar 1970 beschloss die Obwaldner Regierung die Freisetzung von Hirschen, es handelte sich um Tiere aus dem Tierpark Langenberg und aus dem Revier Wiesach im Allgäu. Heute hat Obwalden eine Hirschbestand von ca. 840 Tieren. Stand März 2019.
_______________
1 Baltzer Wolf geb. 18. Nov. 1695 war ein direkter Vorfahre der heute noch lebenden Familien Wolf in Giswil
2 Freundlicher Hinweis von Alois Schrackmann, Giswil
3 Businger Aloys; Gemälde der Schweiz, sechstes Heft, Der Kanton Unterwalden, St. Gallen und Bern 1836